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Klimadreh
Magazin

IWB erklärt

Warum Trinkwasser und Grünpflege zusammengehören

Blick von unten einem Baumstamm entlang in die grüne Blätterkrone.
In den Langen Erlen gibt es viele Biotopbäume. Da sie auch nach ihrem Tod Lebensraum für Tiere sind, lässt IWB sie liegen. Andere Bäume werden zurückgeschnitten oder gefällt, wenn sie Menschen oder die Trinkwasserversorgung gefährden. (Foto: René Brieden)

Wer «Wasser» sagt, muss «Wald» denken, das gilt zumindest in Basel-Stadt. Und deshalb ist Grünpflege bei IWB mehr, als es den Anschein macht.

Ein Forstwart im Wald ist das Normalste der Welt. Wenn dieser Forstwart aber im Kanton Basel-Stadt arbeitet, kann schon mal alles etwas anders sein und es nicht nur um die grünen Riesen gehen. Gemeinsam mit meinem Team bin ich oft in den Langen Erlen unterwegs. Und dort, Sie wissen es vielleicht, gewinnt IWB ihr Trinkwasser. Ursprünglich gewonnen wird es natürlich aus dem Rhein, von wo es in die Wässerstellen der Langen Erlen gepumpt wird. Darin versickert das Wasser im Waldboden, wo es biologisch gereinigt wird.

Der Wald als Teil des Wasserkreislaufs

Für die unmittelbare Trinkwassergewinnung braucht es natürlich keine Forstwartin und keinen Forstwart. Allerdings funktioniert der Waldboden nur dann wie ein Wasserfilter, wenn er intakt ist. Und hier kommt die Grünpflege ins Spiel. Wir stutzen Sträucher und prüfen den Zustand der Bäume. So können wir insbesondere kranke Exemplare rechtzeitig erkennen. Denn wenn ein Baum umstürzt, reisst er ein grosses Loch in den Waldboden – und damit in den natürlichen Wasserfilter. Sorge zum Wald heisst in Basel eben auch: Sorge zum Wasser.

Janik aus den Erlen, Forstwart, IWB. Porträt eines Mannes im T-Shirt, der inmitten von Grün im Wald steht.
Janik aus den Erlen, Forstwart, IWB (Foto: Christian Aeberhard)

Arbeit im Wald als praktischer Umweltschutz

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Arbeit, die mein Team und ich tagein, tagaus erledigen, dient nicht nur der Trinkwasserversorgung. Erstens sind wir nicht nur für die Langen Erlen zuständig, sondern auch für die weiteren Grünanlagen von IWB, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Und auch in den Langen Erlen geht es nicht nur um Trinkwasser, sondern auch um den Erhalt eines Naturraums und nicht zuletzt eines Erholungsraums. Wo immer sich Menschen im Wald aufhalten, muss dieser gepflegt werden. Denn auch schon ein herabstürzender Ast genügt, um Schaden anzurichten.

Nachhaltigkeit mit vielen Anspruchsgruppen

Dass die Langen Erlen auf so vielfältige Art genutzt werden, macht sie zu einem besonderen Wald und die Arbeit zu besonderer Arbeit. Im Gegensatz zu Forstrevieren ausserhalb der Stadt sind die Langen Erlen klein, bieten also weniger klassische Forstarbeiten. Dafür sind wir mit viel mehr Ansprüchen konfrontiert, von den «Brätlifreunden» über die Naturschutzorganisationen bis hin zu – eben: der Trinkwasserversorgerin. Die Arbeiten führen ich und mein Team übrigens nicht alleine aus. IWB ist zwar Waldbesitzerin in den Langen Erlen, vergibt aber Arbeiten auch an den kantonalen Forstdienst, zum Beispiel, wenn grosse Maschinen benötigt werden. Zu tun bleibt dennoch genug – auch für mich als Forstwart im Wald.