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Klimadreh
Magazin

IWB erklärt

Und wie dekarbonisieren Sie so?

Der Klimawandel betrifft uns alle. IWB und unsere Kundinnen und Kunden machen sich Gedanken dazu – teilweise dieselben.
Der Klimawandel betrifft uns alle. IWB und unsere Kundinnen und Kunden machen sich Gedanken dazu – teilweise dieselben. (Foto: Katarina Karadzic)

Der Klimawandel betrifft uns alle. Und wir alle können ihm die Stirn bieten. Finden Sie nicht auch?

Was hat es mit dieser Dekarbonisierung auf sich?

Der Grund für die Klimaerwärmung ist einfach: Durch Verbrennen fossiler Energieträger gelangt zu viel Kohlenstoff in die Atmosphäre. Das muss aufhören. Der Fachbegriff heisst Dekarbonisierung und bedeutet, alle Vorgänge, die heute noch fossile Energieträger benötigen, durch Vorgänge zu ersetzen, die mit erneuerbaren Energieträgern auskommen.

Sind die 1.5 Grad überhaupt noch zu schaffen?

Das Pariser Klimaziel will den globalen Temperaturanstieg auf 1.5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzen. Momentan steigen die Emissionen und mit ihnen die Temperaturen. Doch auch wenn das Ziel verfehlt werden sollte, ist jedes Zehntelgrad wichtig. Es könnte bedeuten, dass ein Gletscher weniger abschmilzt, ein See als Lebensraum erhalten bleibt. Denn wir brauchen eine intakte Natur.

Was macht denn IWB?

Auch IWB dekarbonisiert ihre Vorgänge. Beim Strom haben wir dies schon erreicht, indem wir allen Kundinnen und Kunden nur noch Ökostrom liefern. Die wichtigsten verbleibenden Schritte sind die Reduktion des Erdgasverbrauchs und der Ausbau erneuerbarer Wärme- und Fernwärmeangebote.

Fernwärmeleitungen im Rennweg im offenen Graben aus der Vogelperspektive
Wo Fernwärme ausgebaut wird, gibt der Energierichtplan des Kantons Basel-Stadt vor. Er zeigt, in welchen Quartieren und Strassen der Fernwärmeausbau wirtschaftlich sinnvoll und technisch möglich ist. (Foto: Simon Havlik)

Was hat es mit den Science Based Targets auf sich?

Die Science Based Targets Initiative (SBTI), nach der auch IWB ihre Dekarbonisierung misst, bringt das, was Unternehmen lokal tun, in den globalen Zusammenhang. Die SBTI stellt sicher, dass Dekarbonisierung eines Unternehmens einen wirksamen Beitrag leistet. Vereinfacht gesagt: Wenn alle Unternehmen weltweit nach SBTI dekarbonisieren, erreichen wir das Pariser Klimaziel.

Warum ist es so wichtig, dass Unternehmen dekarbonisieren?

Weil sie über vergleichsweise grosse Mittel und damit grosse Hebel für die Dekarbonisierung verfügen. IWB hat 2022 den CO2-Ausstoss gegenüber 1990 um über eine halbe Million Tonnen CO2 reduziert. Und wir sind nicht allein: Viele Unternehmen handeln, andere könnten noch mehr tun.

Übersicht IWB Nachhaltigkeitsziele 2023 bis 2030

Mit den Nachhaltigkeitszielen 2023 bis 2030 erweitert IWB die bisherige Nachhaltigkeitsstrategie. Die Basis dafür sind die wesentlichen Handlungsfelder und Sustainable Development Goals.

Kann Dekarbonisierung als weltweites Projekt überhaupt funktionieren?

Die Herausforderung, dass viele Akteure ein gemeinsames Ziel erreichen, erscheint gross. Doch ein Blick in die Geschichte macht Mut: Ein Beispiel ist das Montreal-Protokoll von 1987, das ein weltweites Verbot von FCKW erreichte, um die Ozonschicht zu schützen. Noch älter ist das Genfer Luftreinhalteabkommen, das erste weltweite Umweltschutzprogramm. Auch die Schweiz hat in der Vergangenheit erfolgreich Umweltschutz betrieben: Dass wir in unseren Seen baden können, verdanken wir der Pflicht zur Abwasserreinigung.

Ich habe kein Auto, heize mit Fernwärme. Dekarbonisierung ist für mich erledigt, oder?

Leider steckt in vielen Produkten, die wir kaufen, CO2, weil es bei der Produktion und dem Transport anfällt. Die indirekten Pro-Kopf-Emissionen, die so entstehen, sind in der Schweiz grösser als die direkten Emissionen, die bei Verkehr, Heizen und in der Industrie anfallen. Dekarbonisierung heisst also auch, den eigenen Konsum kritisch zu durchleuchten, zu ändern und zu reduzieren.

Wie ändere ich mein Konsumverhalten, ohne dass es unangenehm wird?

Viele Verhaltensänderungen haben nicht nur einen negativen, sondern auch einen positiven Effekt. Wer zum Beispiel häufiger auf Fleisch verzichtet, entdeckt vielleicht neue Gerichte oder den Spass am Kochen wieder. Wer weniger in die Ferien fliegt, spart Geld und verbringt vielleicht mehr Zeit mit Bekannten und Verwandten. Vor allem geben Verhaltensänderungen ein gutes Gefühl: Wer sich selbst ändert, übernimmt die Verantwortung für das eigene Leben. Wer sich auf diese Seiten der Veränderung konzentriert, hat es einfacher.

Kein Auto, andere Heizung – was, wenn ich nichts ändern kann?

Die wichtigsten Fragen in diesem Zusammenhang lauten: Stimmt das wirklich, und wenn ja, warum ist das so? Wir wollen niemandem sagen, was sie oder er tun soll. Aber häufig stecken hinter «Geht nicht» oder «Ich muss» Annahmen, die nicht in Stein gemeisselt sind. Stellen Sie sich einfach vor, ein kleines Kind bohre nach.

Gibt es da irgendwelche Werkzeuge, die helfen?

Sehr bewährt haben sich CO2-Rechner, die zuerst einmal den Bestand aufnehmen: Wie gross ist der eigene Fussabdruck, auf welche Bereiche teilt er sich auf? Manche Tools, so wie die enerjoy-App von IWB, geben anschliessend Tipps, wie man den eigenen CO2-Ausstoss reduzieren kann. Plötzlich wird «Geht nicht!» zu «Geht ja!».