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Klimadreh
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Das Projekt

Laden auf dem Areal: E-Mobilität im Westfeld

Ein Mann geht auf ein E-Auto zu, das in einer Einstellhalle steht und mit dem Kabel an eine Ladesäule angeschlossen ist.
Mobilität für das Leben im nachhaltigen Areal. Im Westfeld gehören Ladelösungen für E-Autos dazu. (Foto: Timo Orubolo)

Neubauareale werden heute mit umfassenden erneuerbaren Energiekonzepten geplant. Teil davon ist immer auch eine Ladeinfrastruktur. Ein Modell für die Zukunft?

Was auf dem Areal des ehemaligen Felix Platter-Spitals entsteht, könnte sehr gut Modellcharakter haben – auch für den Stellenwert der E-Mobilität. Westfeld nennt sich das Projekt, das in Basel gerade im Bau ist. Die Baugenossenschaft «wohnen&mehr», Bauherrin am Westfeld, will ein Quartier im Quartier errichten und dabei ein Modell für nachhaltiges Wohnen schaffen – mit Auswirkungen auf das Mobilitätsangebot.

Nachhaltig Leben im Areal-Massstab

Stolze 530 Wohnungen entstehen auf dem rund 35 000 Quadratmeter grossen Areal. Die Bandbreite reicht von 1.5- bis zu 7.5-Zimmer-Wohnungen, von Maisonette- über moderne Clusterwohnungen mit Jokerzimmer bis hin zu sogenannten Nestwohnungen für getrennt lebende Eltern mit Kindern. Dazu gibt es Alterswohnungen mit Services, ein Café, eine Kita, eine Denner-Filiale und kleinere Läden. Nachhaltigkeit ist ein Kernanliegen des Westfelds. Ein ressourcenschonendes und vor allem klimafreundliches Leben soll hier für ein vielfältiges Publikum möglich sein. Etwas, das immer stärker nachgefragt ist.

Einfache Ladelösungen für alle

Die nachhaltige Planung zeigt sich auch in der Einstellhalle des Westfelds. Dort entstehen 160 Parkplätze, ein Teil davon ist von Anfang an mit Ladestationen ausgestattet, der Rest ist vorbereitet und kann je nach Nachfrage unkompliziert nachgerüstet werden. Die Elektromobilität ist also ein selbstverständlicher Teil des Mobilitätskonzepts im Westfeld. Das Angebot beschränkt sich nicht nur auf Autos. Für E-Bikes stehen direkt am Abstellplatz Kästen mit Stromanschluss zur Verfügung, wo neben dem Helm auch die Ladestation für den Akku Platz findet. Damit macht es keinen Unterschied mehr, ob das eigene Fahrzeug vier Räder hat oder zwei. Die Nutzung ist dieselbe: abstellen, einstecken, später mit voller Batterie wieder losfahren.

Moderne Mobilität ist geteilte Mobilität

Die Mobilität ist im Westfeld nicht nur elektrisch, sondern auch geteilt. Den Bewohnerinnen und Bewohnern stehen zwei Sharing-Fahrzeuge von Swiss E-Car zur Verfügung – auch diese Zahl kann bei steigender Nachfrage rasch erhöht werden. Das Westfeld nimmt damit einen weiteren Trend auf: Zugang zu einem Auto, ohne selbst eines besitzen zu müssen. Ohnehin gehen die Planerinnen und Planer nicht vom klassischen Modell «Ein Haushalt, ein Auto» aus. Deshalb kommen auf die 530 Wohnungen nur 160 Parkplätze. Verzichten müssen die Bewohnerinnen und Bewohner im Westfeld dennoch nicht. Sie haben Zugang zur öffentlichen Ladeinfrastruktur in Basel-Stadt, die gleichzeitig ausgebaut wird. Zu Hause über Nacht laden und zwischendurch, wenns schnell gehen muss, in der Stadt.

Schweizweite Trends

Dass das Westfeld auf eine Kombination von Carsharing und E-Mobilität setzt, ist kein Zufall. Beide Trends zeigen sich auch im grösseren Rahmen. So ist der Anstieg der Fahrzeugneuzulassungen in der Schweiz inzwischen weniger stark als das Bevölkerungswachstum. Massiv zugenommen hat allerdings der Anteil der reinen E-Autos an den Neuzulassungen. Ein Hinweis darauf, dass die Menschen zunehmend elektrisch fahren, aber nicht unbedingt mit dem eigenen Auto. Dass es immer noch viele Autobesitzerinnen und -besitzer gibt, die in der Stadt leben – diesem Umstand tragen vorbereitete Einstellhallen und entsprechende Ladeabo-Angebote Rechnung.

Umfassende Energielösung – transparent und dezent

Die Elektromobilität ist auf dem Westfeld nicht nur Bestandteil einer zukunftsgerichteten Vision von Mobilität, sondern fügt sich in eine umfassende Energielösung ein. Auf den Dächern der Gebäude produzieren Solaranlagen Strom. Den verbrauchen neben den Wohnungen auch die Wärmepumpenheizung – und die Elektrofahrzeuge. Sie sorgen gemeinsam mit einer Solarbatterie dafür, dass möglichst viel Solarstrom direkt auf dem Areal verbraucht wird. Nimmt die Anzahl der E-Ladestationen zu, sorgt das Lastmanagement dafür, dass das Stromnetz nicht überlastet wird und am Morgen trotzdem alle volle Batterien haben. Für die Mieterinnen und Mieter hält sich die durchdachte Technik im Hintergrund. Sie steht einfach zur Verfügung, für alle Mobilitätsbedürfnisse, die da kommen.