Nachweisbar nachhaltige Wärme: warum ein Basler Immobilienunternehmen auf Fernwärme setzt. Die Warteck Invest AG nutzt Fernwärme an ihrem Hauptsitz und bei anderen Immobilien im Portfolio. Denn nachhaltig erzeugte Wärme ist gefragt am Markt und Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens.
Nun hat die Warteck Invest AG auch in ihrem Stammsitz Fernwärme. Es ist nicht der erste Anschluss, den das Unternehmen erstellen lässt und damit eine fossile Heizung ersetzt. Und das wiederum ist kein Zufall, sondern Strategie.
Um diesen Arbeitsort würden Daniel Petitjean sicherlich viele beneiden. Der hohe Eingang des historischen Gebäudes, in dem die Warteck Invest AG ihren Sitz hat, empfängt einen mit warmem Nussbaumholz und Details aus Gusseisen und Bronze. Doch Petitjean, CEO des Unternehmens, ist über etwas anderes erfreut: Seine Arbeitsstätte und das angrenzende Areal «Warteckhof» im Kleinbasel erhalten gerade einen Fernwärmeanschluss. Und damit vier weitere Gebäude im Portfolio der Warteck Invest AG.
Fernwärme im Immobilienportfolio
In elf Kantonen hat die Warteck Invest AG Liegenschaften. Der Anteil derjenigen mit Fernwärmeanschluss steigt beständig. «Wir prüfen unser Portfolio permanent auf seine Energiekennzahlen», erklärt Petitjean. «Ausreisser nach oben nehmen wir uns sofort vor.» Bei einer energetischen Sanierung prüfe sein Team immer auch den Ersatz der Heizung durch eine erneuerbare Alternative. Wo es Fernwärme gebe, werde angeschlossen. «Ein Fernwärmeanschluss ist meist einfach umzusetzen und im Betrieb absolut unauffällig», so Petitjean. Will heissen: Für ihn und sein Team eine sorgenfreie Alternative.
Pioniere der Nachhaltigkeit
Wichtigstes Argument ist für Daniel Petitjean aber nicht das Sorglospaket der Fernwärme. «Unser Unternehmen will bis 2050 komplett von fossilen Energieträgern wegkommen.» Dafür habe Warteck Invest einen entsprechenden Absenkpfad festgelegt. Im Areal «Warteckhof» ersetzt die Fernwärme ein Blockheizkraftwerk aus den 90er-Jahren. «Und da IWB konkrete Pläne hat, die Fernwärme bis 2035 zu dekarbonisieren, sind wir mit diesem Areal auf Kurs.» Ein Kurs, den das Immobilienunternehmen nachweisen muss, da es seit 2017 einen Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard abliefert.
Fernwärme auch auf dem Mietmarkt gefragt
Dass die Warteck Invest AG damit einen Trend vorweggenommen hat, bestätigt auch Andreas Speck, Kundenberater bei IWB. «Bei grösseren Unternehmen ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung inzwischen Standard, da sie bald verpflichtend wird. Aber auch KMU ziehen nach.» Diese Firmen seien darauf angewiesen, dass ihre Liegenschaften möglichst CO2-arm betrieben werden. Das zeige sich auch auf dem Immobilienmarkt, ergänzt Daniel Petitjean: «Gewerbliche Mieterinnen und Mieter können inzwischen manchmal gar nicht mehr in ein Gebäude ziehen, das mit Gas oder Öl beheizt wird. Das würde ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen zunichte machen.»
Nachhaltig mit Fernwärme heizen bedeutet weniger Nebenkosten
Bei Unternehmen ist Nachhaltigkeit also mehr als nur ein Trend. Doch auch im privaten Mietgeschäft bewegt sich etwas. «Immer mehr künftige Mieterinnen und Mieter wollen bei der Wohnungsbesichtigung wissen, wie geheizt wird», erklärt Daniel Petitjean. Das habe ökologische, aber auch ökonomische Gründe. Ineffiziente Gebäudehüllen und fossile Heizsysteme würden tendenziell zu höheren Nebenkosten führen. «Und die Nebenkosten sind einer der grössten Streitpunkte in der Immobilienbranche. Der Grossteil aller Beschwerden, die uns erreichen, haben damit zu tun.» Die Fernwärme kann zur Entspannung rund um das Thema Nebenkosten einen Beitrag leisten.
Als zentraler Bestandteil der Strategie und des Leitbilds ist Nachhaltigkeit fest in allen unseren Unternehmensprozessen verankert.
Noch viel zu tun
Für Daniel Petitjean hat Nachhaltigkeit in der Wärmeerzeugung mehr als nur strategische Gründe. «Mein Standpunkt war schon immer: Energie verschwendet man nicht.» Und in der Schweiz sei noch viel zu tun. «Fahren sie mit offenen Augen durchs Land. Überall, wo sie dunkle Striemen über den Fenstern sehen, sind diese oft gekippt und es wird Energie verschwendet.» Viel zu tun für die Branche, wobei sein Unternehmen bereits den nächsten Schritt vorhat: einen Umzug aus dem alterwürdigen Haus des Warteck-Areals in einen zertifizierten Neubau am Basler Dreispitz. Dort gibt es mehr Platz für das erfolgreich wachsende Unternehmen und die Möglichkeit, Neues zu probieren. Zum Beispiel ein Mobilitätskonzept mit E-Carsharing für die Mieterinnen und Mieter. Geheizt wird natürlich mit Fernwärme. Dafür wurde eine Hauptstrasse gequert und Fernwärme ins Areal gebracht. Mit einem Lächeln fügt Petitjean hinzu: «Unseretwegen.»
Erfahren Sie mehr dazu
Das könnte Sie auch interessieren