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Klimadreh
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Menschen & Energie

Zwei Geschäftspartner planen die dritte Solaranlage

Ein Flachdach mit Solarpanels aus der Vogelperspektive.
In Allschwil entsteht die dritte Solaranlage von René Chappuis und Frederik Poort. (Foto: Simon Havlik)

Von Hemden im Tessin zu Lampen in Basel führt die Unternehmergeschichte von René Chappuis und Frederik Poort. Die Verantwortung ist ihre Begleiterin. Und die Sonne.

René Chappuis und Frederik Poort schätzen die Sonne. Nicht nur, wenn sie sich gerade in ihrer Tessiner Heimat Lugano aufhalten, sondern auch, wenn sie einmal wieder in Basel sind. Die beiden Geschäftsmänner nehmen dort demnächst zwei Photovoltaikanlagen in Betrieb, womit sie an insgesamt drei Orten selber erneuerbaren Strom produzieren. Die Orte sind dabei stellvertretend für die Stationen ihres Geschäftslebens: zwischen Nord und Süd, Chancen nutzend, und immer bedacht, etwas Sinnvolles zu tun.

Die Chance mit Photovoltaik nutzen

Eine der zwei neuen Anlagen befindet sich auf dem Dach eines Fabrikgebäudes in Allschwil. Vor über dreissig Jahren haben Chappuis und Poort hier in ein Lampenunternehmen investiert. Das Unternehmen hat sich gewandelt und die Geschossflächen sollen umgenutzt werden. Im Dachgeschoss entsteht eine Wohnung, die den Unternehmern bei ihren Aufenthalten in Basel zur Verfügung steht. «Wir wollten die Chance des Umbaus nutzen und endlich eine Solaranlage installieren», so René Chappuis. Der Strom wird zugleich eine Ladestation auf dem Parkplatz versorgen, an der das neue Elektrofahrzeug geladen werden kann.

Solarstrom fürs Mehrfamilienhaus

In einigen hundert Metern Distanz, in Basel, entsteht die zweite Anlage. Hier investieren die Unternehmer als Bauherren in einen Neubau: ein Mehrparteienhaus, mit insgesamt zehn Wohnungen. Auch hier soll der Strom aus der Sonne kommen, die Heizung versorgen und – wenn es nach René Chappuis und Frederik Poort geht – am besten auch sämtliche Fahrzeuge der Bewohnerinnen und Bewohner. Für alle zehn Stellplätze in der Tiefgarage sind Ladepunkte vorgesehen. Solche Investitionsentscheidungen treffen die beiden bewusst. «Wir waren in verschiedenen Bereichen tätig und auch erfolgreich» , kommentiert Chappuis. «Doch es war uns immer wichtig, aus den Unternehmen nicht einfach Geld herauszuziehen, sondern es zukunftsträchtig zu investieren.»

Ein Flachdach mit Solarpanels aus der Vogelperspektive.
Das Fabrikgebäude eignet sich mit seinem Flachdach ideal zur Stromproduktion.

50 Jahre von Geschäft zu Geschäft

Angefangen hat die gemeinsame Geschichte vor fast 50 Jahren im Tessin. In jungen Jahren kann René Chappuis von seinen Eltern eine Hemdenfabrik übernehmen und lernt kurz darauf seinen künftigen Kompagnon Frederik Poort kennen. Da die Textilindustrie in der Schweiz im Niedergang begriffen ist, suchen sie gemeinsam nach Alternativen. Sie werden in Basel fündig: Bei der Herstellung von Lampenschirmen bringen sie ihre Erfahrung in der Textilproduktion ein. Sie weiten ihr Geschäft stetig aus, gründen Standorte in Paris und Brüssel und investieren bald in eine Firma für Heimtextilien, wiederum im Tessin. Eine schrittweise Entwicklung, doch auf hohem Niveau; zu den Abnehmern gehören grosse europäische Handelshäuser. Doch einer Sache sind sich Chappuis und Poort stets bewusst: dass es eine Rolle spielt, wie sie ihr Geld anlegen.

Pioniere mit Verantwortung

«Als wir vor zehn Jahren unsere erste Solaranlage im Tessin gebaut haben, waren wir Pioniere im Ort», erzählt Chappuis. Der finanzielle Aspekt habe in jener Zeit nicht im Vordergrund gestanden. «Für uns hat es sich damals nicht gerechnet, aber das war zweitrangig», meint er. Photovoltaik sei nun einmal die einzige Art, vor Ort Energie zu erzeugen, ohne die Natur zu beeinträchtigen. Das sei der Punkt, nicht die Rendite. «Wir tragen eine Verantwortung», meint Chappuis, «wie eigentlich alle Unternehmer.»

E-Auto mit Solar hat Zukunft

Auf ihrem langen Weg als Unternehmer sind die beiden immer mit offenen Augen durch die Welt gegangen. So haben sie sich nach der Beratung durch IWB intensiv mit der Elektromobilität auseinandergesetzt. Und sind schliesslich zur Einsicht gelangt, dass nur Elektromobilität kombiniert mit erneuerbarem Strom eine Zukunft hat. So fahren sie nun mit dem eigenen Elektroauto von Basel ins Tessin und zurück, mit dem eigenen Strom im Tank. «Wir haben ein Leben lang Business gemacht», resümiert René Chappuis. «Und wir wollen am Ende geradestehen können für das, was wir tun.»