Die Aluminium Laufen AG Liesberg presst und giesst Aluminiumteile. Ab sofort unterstützt durch eine Solaranlage, was das Ganze noch ein Stück nachhaltiger macht.
Einen wichtigen Hinweis gibt es beim Besuch der Aluminium Laufen AG Liesberg gleich zu Beginn: «Bitte nichts anfassen!» Nicht, weil hier etwas kaputtgehen könnte; eher kann sich jemand Unvorsichtiges an den Aluteilen verbrennen. Man sieht ihnen nicht an, wie heiss sie sind. Doch sie sind es, denn es wurde viel Energie in sie gesteckt. Im Presswerk werden Rohlinge erst erwärmt und dann mit mehreren Hundert Tonnen Druck durch eine Form gedrückt. In der Giesserei verrät zumindest die Innenraumtemperatur die eingesetzte Energie.
Ein ganzes Dach mit Solarpanels belegt
Einen Teil der Energie, den die Aluminium Laufen verbraucht, liefern neuerdings 4475 Solarmodule. «Die Hälfte der eingesetzten Energie macht bei uns Strom aus. Davon liefert die Photovoltaik etwa acht Prozent», sagt Roger Thomann, CFO des Unternehmens.
Bei unserem Stromverbrauch sind wir froh um jede Kilowattstunde, die wir nicht einkaufen müssen.
Vor allem die Pressen seien sehr stromintensiv, erklärt er. Dafür hat die Solaranlage, die auf 8740 Quadratmetern fast die gesamte Dachfläche belegt, einen Eigenverbrauchsgrad von hundert Prozent. Sämtlicher hier erzeugte Strom wird unmittelbar verbraucht. «Bei unserem Energieverbrauch sind wir froh um jede Kilowattstunde, die wir nicht am Markt einkaufen müssen.»
Photovoltaik ohne eigenes Kapital
Diese grosse Photovoltaikanlage hat Aluminium Laufen nicht selbst gekauft. Sie wird im sogenannten Contracting erstellt und betrieben. Der Contractor, in diesem Fall IWB, erstellt die Anlage auf eigene Kosten. Der Contracting-Nehmer, hier Aluminium Laufen, zahlt den Energiebezug, Amortisation, inklusive Wartung und Reparatur. «Dieses Modell hat für uns mehrere Vorteile», so Thomann. Einerseits nutzt die Aluminium Laufen ihr Finanzierungspotenzial fürs Kerngeschäft. Andererseits müsse man sich nicht mit eigenem Personal um die Anlage kümmern. «Der Contractor hat einen Anreiz, dass die Anlage immer optimal läuft.»
Die Aluminiumproduktion wird klimaneutral
«Wir optimieren unseren Energieverbrauch, wo wir können», sagt Roger Thomann. Das mache das Unternehmen aus Überzeugung, jedoch fragten auch die Kundinnen und Kunden zunehmend nach der Klimabilanz ihrer Aluminiumteile. Den Grossteil dieser Bilanz mache heute vor allem die Produktion des Rohaluminiums aus, das Aluminium Laufen zukauft. «Doch dort tut sich einiges», gibt Thomann zu bedenken. «Wir beziehen unsere Rohlinge grösstenteils aus Norwegen und Island. Dort werden sie mit Strom aus Wasserkraft und thermischer Energie produziert.» Der Elektrolyseprozess selbst sei noch nicht klimaneutral. Im Labor sei er das bereits, der industrielle Durchbruch eine Frage der Zeit, erklärt Roger Thomann: «Wir handeln jetzt schon und setzen laufend Massnahmen um, um klimafreundlicher zu werden.»
Unsere Lösung
Schon immer ein nachhaltiger Stoff
So viel Energie in Aluminium steckt, so nachhaltig ist das Material in der Anwendung. Die Profile und Bauteile von Aluminium Laufen stecken in Gondelbahnen, Autos oder Gebäudefassaden. Dabei ist das Material leicht und langlebig. Vor allem aber ist es quasi unendlich oft rezyklierbar. Auch Aluminium Laufen schmilzt Produktionsschrott vor Ort ein, teils auch im Auftrag von Kundinnen und Kunden, die ihre Prozesse an die Kreislaufwirtschaft anpassen. Nachhaltigkeit war bereits bei der Firmengründung 1927 ein Thema, aber noch kein Begriff. Und Photovoltaik graue Theorie. Heute steckt beides in den Teilen der Aluminium Laufen. Zwar nicht sicht-, aber nachweisbar.
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