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Klimadreh
Magazin

Menschen & Energie

Sonnenenergie im Aescher Sunnefäld

Thomy Streller steht vor seinem Haus
(Fotos: Timo Orubolo)

Sie ist ihr ganzer Stolz: die neue Photovoltaik-Anlage der Familie Streller. Seit August 2023 produziert sie Strom für drei bis vier durchschnittliche Haushalte.

Nur einem geübten Auge fällt es auf: Das Solarkraftwerk auf einem der Dächer ganz am Ende des Sunnefälds in Aesch, wo sich die Häuser mit ihren gepflegten Vorgärten aneinanderreihen. Nach kurzem Klingeln öffnet Thomy Streller erwartungsvoll die Türe. Einen Espresso später beginnt er zu erzählen: «Nach der Misere um die Stromknappheit und dem Notkauf von 700 Kerzen im letzten Winter war der Entscheid schnell gefällt.» Er lacht und fährt fort: Geliebäugelt hätten er und seine Frau schon länger damit, selbst Strom zu produzieren. «Auch aus ökologischen Gründen», betont er. Dennoch habe es einen Auslöser gebraucht. Und so kommt ihm auch die Notstromsteckdose am Wechselrichter gerade recht. Bei einem Stromausfall könne er so zumindest das Handy aufladen, meint er augenzwinkernd.

Kurze Bauzeit

Im Frühjahr holte Streller bei IWB sowie einem weiteren Anbieter eine Offerte ein. Schliesslich entschied er sich für IWB und deren Solarpartnerin Planeco, weil er sich dort gut beraten fühlte und man ihm versprach, noch im laufenden Jahr zu bauen. «Am 7. August ging es dann los», erzählt er. «Am Montag kamen die Monteure, am Freitag war alles fertig. Es lief absolut reibungslos. Der Bauleiter war super, aber auch die ganze Mannschaft hat einwandfrei gearbeitet.» Das letzte Modul hätten sie dann gemeinsam mit ihm feierlich montiert, erzählt er sichtlich begeistert und fügt schmunzelnd hinzu: «Ja, der Bauleiter, der war echt nett. Einmal hat meine Frau verblühte Rosen geschnitten, die wollte er dann mit nach Hause nehmen. Das war uns nicht recht und so hat ihm meine Frau frische Rosen gepflückt.»

Thomy Streller zeigt ein Bild der Montage auf dem Handy
Der feierliche Akt verewigt: Bei perfektem Solarwetter schliesst Thomy Streller zusammen mit dem Montageteam das letzte Modul an.

Perfekte Ausrichtung

Das nach Osten und Westen ausgerichtete Satteldach ohne Verschattung ist prädestiniert für eine Photovoltaikanlage, da die direkte Sonneneinstrahlung von morgens bis abends für einen hohen Ertrag sorgt. Auch wenn durch die Dachfenster eine vollständige Nutzung der Dachfläche nicht möglich war, produziert die Anlage mit Modulen des Schweizer Solarherstellers Megasol rund 12‘000 Kilowattstunden pro Jahr, was dem Strombedarf von drei bis vier Durchschnittshaushalten entspricht. Thomy Streller schaut auf die Visualisierung. «Sehen Sie, wie viel Strom wir selbst an eher trüben Tagen produzieren?», fragt er erfreut. «Da wird die Anlage in acht oder zehn Jahren amortisiert sein, je nachdem wie sich der Strompreis entwickelt und wie viel Primeo uns für den eingespeisten Strom vergütet.»

Niedriger Stromverbrauch

Die Familie Streller wohnt seit 36 Jahren im Sunnefäld. Schon immer sei in ihrer Strasse mit all den Kindern viel los gewesen, und bis heute fänden regelmässig kleine Strassenfeste statt. Damals, beim Bau der 24 Häuser im Jahr 1988 wurde ein Blockheizkraftwerk installiert, das seither die ganze Überbauung mit Wärme versorgt. «Mit einem Vertrag über 40 Jahre, so was wäre heute undenkbar», sagt Streller. Die grössten Stromverbraucher im Haus sind deshalb auch nicht eine Wärmepumpe oder ein Elektroboiler, sondern die Waschmaschine und der Geschirrspüler.

Thomy Streller zeigt die Stromproduktion in der App
Über das Portal des Wechselrichterherstellers Fronius ist ersichtlich, wann wie viel Strom produziert, verbraucht und eingespeist wird.

Angepasste Gewohnheiten

Sie hätten schon immer darauf geachtet, wenig Strom zu verbrauchen, erklärt Streller. Um möglichst viel eigenen Strom zu nutzen, hätten er und seine Frau nun ihre Gewohnheiten geändert: «Heute waschen wir tagsüber, wenn die Sonne scheint, und nicht mehr abends, wenn der Niedertarif gilt.» Der Blick auf die Kurven mit Produktion, Einspeisung und Verbrauch des Stroms sei interessant. Anfangs hätten sie sogar täglich darauf geschaut, heute noch etwa einmal pro Woche. Thomy Streller ist sichtlich zufrieden. Inzwischen ist der Espresso ausgetrunken und die Story im Kasten. Danke, liebe Familie Streller, für den interessanten Einblick!

Und so gibt es jetzt im Sunnefäld nicht nur viel Sonne, fröhliche Strassenfeste und gepflegte Vorgärten mit blühenden Rosen, sondern auch saubere Energie aus der Sonne – und wer weiss, vielleicht bald auch ein paar Nachahmer oder Nachahmerinnen.