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Klimadreh
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IWB erklärt

Ladeinfrastruktur – Fragen und Antworten

Manuel Vischer steht vor einer Ladestation fürs Auto.
200 neue öffentliche Ladestationen bis Ende 2026 – dieses ambitionierte Ziel verfolgt IWB im Auftrag des Kantons Basel-Stadt. (Foto: Niels Franke)

E-Autos gehören für viele inzwischen zum Alltag und damit auch das Laden. Für alle, die noch Fragen haben, kommen hier die wichtigsten Antworten.

Ist das Laden am Schnelllader schädlicher für die Batterie als an der normalen Ladesäule?

Schnelllader senken die Ladegeschwindigkeit mit zunehmendem «Füllstand». Trotzdem strapaziert der hohe Ladestrom die Batterie. Deshalb sollten auch schnellladefähige Autos im Alltag am besten langsam laden.

Haben wir überhaupt genügend Strom für so viele Autos?

Ja. Würden wir von heute auf morgen sämtliche Autos in der Schweiz elektrisch fahren, bräuchten wir 15 Prozent mehr Strom. Da die Umstellung aber über einen längeren Zeitraum passiert, gibt es genügend Zeit, um darauf zu reagieren – insbesondere durch die Förderung erneuerbarer Energien.

Was ist der Unterschied zwischen AC- und DC-Ladestationen?

AC steht für Wechselstrom – in dieser Form kommt der Strom aus dem Netz. DC ist Gleichstrom – diesen Strom benötigen E-Autos und ihre Batterien. Beim AC-Laden geschieht die Umwandlung von Wechselstrom zu Gleichstrom im Auto selbst. Beim schnelleren DC-Laden hingegen wird der Wechselstrom inner-halb der Ladestation in Gleichstrom umgewandelt.

Gibt es Fördergelder für Elektromobilität?

Viele Kantone – und zum Teil auch Gemeinden – fördern die Elektromobilität. Förderprogramme gibt es sowohl für E-Autos als auch für Ladeinfrastruktur. Eine Übersicht gibt es unter swiss-emobility.ch.

Und sind die Strom­netze bereit?

Auch hier: ja. Natürlich bedeuten mehr E-Autos höhere Anforderungen an die Stromnetze. Aber diese sind lösbar, vor allem, da nie alle Autos gleichzeitig laden – so wie heute nicht alle gleichzeitig tanken. Vor allem Einstellhallen brauchen ein intelligentes Lastmanagement, aber die Anbieter von Ladelösungen wissen das.

Wie komme ich als Mieterin oder Mieter zu einer Ladestation?

Sprechen Sie mit Ihrer Vermieterin oder Ihrem Vermieter. Inzwischen haben Eigentümerinnen und Eigentümer wie auch Verwaltungen erkannt, dass Ladeinfrastruktur die Attraktivität einer Immobilie steigert.  In mittleren und grösseren Einstellhallen empfiehlt sich ein ausbaubares Ladekonzept mit Lademanagement. Denn bald haben sicher auch andere Mieterinnen und Mieter Interesse an einer Ladestation.

Wie viel Ladeleistung benötige ich?

Das hängt hauptsächlich davon ab, in welcher Zeit das Auto vollgeladen sein muss. Auch das Fahrzeugmodell spielt eine Rolle. Einige Fahrzeuge können mit maximal 50 kW laden, andere hingegen mit über 250 kW. Letztere sind an Schnellladern in wenigen Minuten geladen. Allerdings reicht oft eine tiefe Ladegeschwindigkeit: In der Schweiz legen Autos pro Tag im Durchschnitt 30 bis 40 Kilometer zurück; den Rest der Zeit sind sie abgestellt.

Und was ist mit längeren Fahrten, in die Ferien zum Beispiel?

Wie gesagt: Bei Schnellladern reichen einige Minuten, um den Akku wieder für die nächste Etappe zu füllen. In Europa gibt es heute – vor allem entlang der Autobahnen – ein dichtes Netz an Schnellladestationen. Bei jeder Rast wird kurz geladen, und weiter gehts.

Ein E-Auto haben ohne eigene Ladestation – geht das?

Natürlich ist es am bequemsten, zu Hause zu laden. Aber auch ohne eigene Ladestation gibt es viele Möglichkeiten, sein E-Auto vollzuladen. Zum Beispiel tagsüber am Arbeitsplatz, über Nacht an einer Quartierladestation oder an einer Schnellladestation bei der Autobahn.