Kann man überhaupt noch etwas herausholen? Bei einer Betriebsoptimierung taucht diese Frage hin und wieder auf, gerade, wenn das betreffende Gebäude vergleichsweise neu ist. Genau dies trifft auf den Hauptsitz der Fossil Group Europe GmbH in Basel zu. Er ist mit Baujahr 2016 nicht nur sehr jung, sondern nach Minergie-P zertifiziert, hat also eine vergleichsweise hohe Energieeffizienzklasse. Doch die Betriebsoptimierung hat sich für Fossil Group gelohnt.
«Ich habe schon damit gerechnet, dass wir noch Einsparpotenzial finden. Nur wie viel, war mir nicht bewusst», sagt Martin Müller von Fossil Group. Er ist als Facility Manager für die Betriebsoptimierung zuständig, die das Lifestyle-Unternehmen 2018 mit IWB begonnen hat. Fossil Group nutzt das Gebäude in Kleinbasel vor allem für Büros. Daneben gibt es mehrere Showrooms sowie ein Restaurant für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. «Wir nutzen unser Gebäude intensiv, allerdings gibt es aufgrund des Baujahrs eigentlich noch keinen Anlass für Renovationen.»
IWB hat grossen Wert darauf gelegt, die energietechnischen Zusammenhänge verständlich darzustellen.
Grosses Potenzial bei der Steuerung
Bei der Bestandsaufnahme wird klar, dass es vor allem bei den Leitsystemen Einsparmöglichkeiten gibt. Die Beleuchtungssteuerung, das Hochfahren der Küchengeräte, vor allem aber die Steuerung der Heiz- und Klimageräte bieten sich an für Effizienzsteigerungen. Die Massnahmen werden schrittweise eingeführt, als Erstes bei der Heizung. «So können wir reagieren und gemeinsam mit IWB den Plan anpassen, falls etwas nicht die gewünschte Wirkung erzielt», erklärt Müller. Während der Covid-Pandemie habe man zum Beispiel die Lüftung weniger stark gedrosselt als geplant, um garantiert genügend Reserve bei der Frischluftzufuhr zu haben. Aber auch so kann sich die Zwischenbilanz sehen lassen. «Zwischen 2018 und 2021 haben wir unseren Energieverbrauch um 40 Prozent reduziert. Selbst wenn man den coronabedingten Homeoffice-Effekt berücksichtigt, ein beachtlicher Wert.»
Martin Müller kennt «sein» Gebäude, da er bereits die Planungs- und Bauphase begleitet hat. Trotzdem, so sagt er, habe er durch die Betriebsoptimierung viel über die Energietechnik gelernt. «Das verdanke ich vor allem den Energieberatern von IWB, die grossen Wert darauf gelegt haben, die Zusammenhänge verständlich darzustellen.» Damit hat sich für ihn bereits ein Grund bestätigt, aus dem er sich für IWB entschieden hat. «Abgesehen davon, dass es eine lokale Anbieterin ist, waren die Leute von IWB von Anfang an sehr zugänglich.» Auch punkto Nachhaltigkeit verfolgen beide Unternehmen ähnliche Werte. Fossil Group sei bestrebt, den eigenen ökologischen Fussabdruck möglichst zu reduzieren, so Müller.
Sein Fazit nach drei Jahren Betriebsoptimierung: «Auch bei neuen Installationen kann man justieren.» Neu bedeute nicht immer gut. Und auch Fachspezialisten könnten einmal Fehler machen. «Das ist menschlich. Umso besser, haben wir die Energietechnik noch einmal genau angeschaut.»
Steckbrief
Fossil Group Europe GmbH, fossil.com
Zielvereinbarung: 2018–2028, Betriebsoptimierung: 2020-2023
Massnahmen
- Verringerung der Betriebsstunden von Lüftungsanlagen
- Optimierung des Luftvolumenstroms
- Optimierung der freien Kühlung
- Optimierung der Heiz- und Kühlgrenzen
- Erhöhung der Kaltwassertemperatur (stärkere Nutzung des Grundwassers statt Kältemaschine)
- Verringerung der Betriebsstunden der Warmwasserzirkulationspumpe
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