63 neue Biotopbäume gibt es seit 2020 in den Lange Erlen. Darauf einigten sich IWB und das Amt für Wald beider Basel. Biotopbäume bieten vielfältige Lebensräume für spezialisierte Arten und sind deshalb für den Umweltschutz besonders wichtig.
Was Biotopbäume für den Umweltschutz bedeuten
Als Land- und Waldeigentümerin der Langen Erlen hat IWB 2020 zusammen mit dem Amt für Wald beider Basel 63 Biotopbäume gekennzeichnet. Solche Bäume sind für das Leben im Wald von grosser Bedeutung. Sie funktionieren als sogenannte «Trittsteinbiotope», denn sie bieten Lebensraum für hochspezialisierte Tier-, Pflanzen- und Pilzarten und erleichtern zudem deren Ausbreitung über grössere Strecken. Biotopbäume sind deshalb Orte mit grosser Biodiversität und müssen dringend erhalten werden.
Als Biotopbäume eignen sich laut des kantonalen Merkmalkatalogs Exemplare, die im Wald stehen und mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:
- Brusthöhendurchmesser mindestens 70 cm
- Bäume mit Spechtlöchern, Bruthöhlen oder Wurzelhöhlen
- Horstbäume (Greifvögel, Eulen, Reiher)
- Seltene Baumarten wie Flatterulmen, Sorbusarten, Wildobst, Linden, Eichen und Eiben
- Alte, ehemalige Weidebäume im Bestandesinneren, besondere Überhälter
- Lebende Bäume mit starkem Efeu- oder Mistelbewuchs
- Bäume mit markanten Schäden (Schaft- oder Kronenschäden, starke Totäste, grosse Astbrüche, Risse, Spalten, Pilzkörper, Insektenbefall etc.)
- Bäume mit besonderem Wuchs (Vielstämmigkeit, enge Baumgruppen, Krebs, Wurzelknollen, grosse Hexenbesen)
Infotafeln und Sicherheit im Wald
Im Juli 2021 sind fünf Biotopbäume im Landschaftspark Wiese mit Informationstafeln versehen worden. Diese fünf Bäume sind besonders spannende Leuchttürme für Artenvielfalt im Stadtwald. Gleichzeitig sind sie markante Ausgangspunkte für Exkursionen.
Biotopbäume verbleiben bis zu ihrem natürlichen Verfall im Wald. Um die Sicherheit im Wald zu gewährleisten, werden in regelmässigen Abständen visuelle Kontrollen durchgeführt und diese schriftlich dokumentiert. Dies passiert insbesondere im Bereich von Wegen, Rastplätzen und entlang der Infrastruktur für die Trinkwasserproduktion. Gefährdet ein Baum Menschen, die zu Fuss oder per Velo im Wald unterwegs sind oder dort arbeiten, kann er in Rücksprache mit dem zuständigen Kreisforstingenieur gefällt werden.
Nachhaltigkeit in den Langen Erlen
Die Langen Erlen sind die grüne Lunge Basels. Neben der Bedeutung als Naherholungsgebiet spielen sie eine wichtige Rolle bei der städtischen Trinkwasserversorgung. Etwa 50 Prozent des Basler Trinkwassers wird hier produziert und in mehreren Schritten aufgearbeitet. Als Land- und Waldbesitzerin in den Langen Erlen nimmt IWB ihre Verantwortung sehr ernst. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung bildet die Grundvoraussetzung für ein intaktes Waldklima. Dieses wiederum ist unerlässlich für die Trinkwasserproduktion.
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