Gemeinsam mit Pro Natura Baselland ruft IWB das Projekt «Klassenweiher» ins Leben. Unter Stromtrassen von IWB entstehen Weiher für bedrohte Arten wie die Geburtshelferkröte.
Seit dem Frühling 2023 treffen sich manche Schulkassen im Raum Basel morgens nicht wie gewohnt im Klassenzimmer. Stattdessen stehen sie mit Schaufel und Hacke an einem grünen Bauwagen in verschiedenen Abschnitten unter den IWB Hochspannungsleitungen. Das Ziel: die ansässigen Amphibien retten. Dafür bauen die Schulklassen Weiher oder Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen. Diese Arbeiten erfordern keine grossen Maschinen, weshalb sie sich gut für die jungen Helferinnen und Helfer eignen. Bis Ende 2023 entstehen in Projektwochen mit Schulklassen sieben Weiher .
Dieser Einsatz sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler für die komplexen Vorgänge in der Natur. Sie lernen, wie sie Biotope erstellen können und worauf sie dabei achten müssen. Dieses Projekt schafft also nicht nur wichtige Lebensräume, sondern vermittelt gleichzeitig einer jungen Generation, wie wichtig intakte Ökosysteme sind. Auf Exkursionen in die nahe Umgebung der Weiher lernen die Schülerinnen und Schüler ausserdem mehr über das übergreifenden Thema «natürliche Umwelt und Ressourcen».
Neues Zuhause für Geburtshelferkröten und Gelbbauchunke
Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen der Schweiz. Von den 20 heimischen Arten sind 14 akut vom Aussterben bedroht. Direkt entlang der Stromtrassen liegen wichtige Vernetzungsachsen der Geburtshelferkröte, auch Glögglifrosch genannt, sowie der Gelbbauchunke. Durch kleine Weiher oder Tümpel an den richtigen Stellen könnten diese Populationen nicht nur gestärkt, sondern auch ideal vernetzt werden.
Aber wie können Weiher und Tümpel zum Schutz dieser Arten beitragen? Vor allem für Amphibienarten ist es an vielen Orten hierzulande zu trocken. Das liegt am Kanalisieren und Eindohlen von Flüssen und an der Trockenlegung vieler Weiher und Tümpel zugunsten der Landwirtschaft.
Dabei brauchen diese schützenswerten Krötenarten solche Feuchtbiotope zwingend für ihre Fortpflanzung, denn die Entwicklung der Larven erfolgt im Wasser. Während die Geburtshelferkröte dafür sowohl Tümpel, aber auch Weiher und Fliessgewässer nutzt, benötigt die Gelbbauchunke kleine Tümpel, die im Sommer trockenfallen. Der Grund dafür ist, dass dauerhaft gefüllte Tümpel oft Fische enthalten, für welche die jungen Kaulquappen eine gut verfügbare Nahrungsgrundlage darstellen. Zur Förderung der Gelbbauchunke eignen sich also vor allem kleinere Weiher mit einem kleinen Ablauf.
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