Kraftwerk Neuewelt macht den Weg frei für Fische
- Das Kraftwerk Neuewelt hat eine Schlüsselrolle bei der Wiederansiedelung des Lachses in der Birs.
- IWB saniert die Fischtreppe und verbessert so die Fischgängigkeit bedeutend.
- Das Tiefbauamt stabilisiert das Birswehr langfristig und stellt damit die Ausleitung des St. Albanteichs sicher.
Im Kraftwerk Neuewelt produziert IWB 100% erneuerbaren Strom aus Wasserkraft. Es verfügt seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1998 über eine Fischtreppe. Diese erlaubt es Fischen, das Wehr und das Kraftwerk flussaufwärts zu passieren. Eine neue Fischtreppe und weitere Fischwanderhilfen werden es ermöglichen, dass Fische sich auch besser flussabwärts bewegen. Sie sind zudem darauf angelegt, dass sich der Lachs wieder in der Region ansiedeln kann. «Wasserkraftwerke produzieren CO2-neutral und emissionsarm Strom. Mit dem Bau der neuen Fischtreppe stellen wir sicher, dass das Kraftwerk sich zukünftig noch besser in das Ökosystem der Birs integriert. Das ist ein klares Bekenntnis von IWB zum Natur- und Artenschutz», so Dietmar Küther, Leiter Nachhaltigkeit bei IWB.
Sanierung des Wehrs
Untersuchungen haben gezeigt, dass der Fels, auf welchem das Wehr gebaut ist, auf der Muttenzer Seite verwittert ist und sich das Wehr deshalb teilweise abgesenkt hat. Daher muss der Untergrund stabilisiert werden. Zusätzlich wird flussaufwärts vor dem Wehr eine unterirdische Wand eingesetzt. Sie wird dafür sorgen, dass in Zukunft kein Wasser mehr unter dem Wehr durchfliessen kann. Damit werden weitere Verwitterungen des Untergrunds und damit das Absinken des Wehrs verhindert. Das Wehr befindet sich im Besitz der Bürgergemeinde Basel-Stadt. Daher ist das Tiefbauamt Basel-Stadt für dessen Erhalt zuständig.
Bauarbeiten
Die Arbeiten für beide Teilprojekte – Ersatz der Fischtreppe und Sanierung des Wehrs – sind zwischen IWB und dem Tiefbauamt koordiniert. Entsprechend laufen die Arbeiten parallel. Beim Kraftwerk beginnen sie im Mai 2022. Mitte November 2021 starten verschiedene, kleine Vorbereitungsarbeiten in der Umgebung. Für die Zufahrt zur Baustelle und die Platzierung von Maschinen und Material braucht es neben dem Kraftwerk Platz. Daher wird ab November ein Streifen entlang der Birs gerodet. Das gesamte Ufer wird nach Bauende wieder standortgerecht rekultiviert.
Verkehr und Wanderweg
Die Anfahrt zur Baustelle wird über die Baselstrasse und die Rüttihardstrasse erfolgen. Insbesondere bei der Baustelleneinfahrt von der Baselstrasse in die Rüttihardstrasse erfolgen bauliche Anpassungen. Entlang der Rüttihardstrasse wird auf beiden Seiten ein Trottoirstreifen markiert. Damit die Fussgänger Platz haben, werden die Parkplätze in der Rüttihardstrasse aufgehoben. In Phasen mit viel Verkehr werden Verkehrswachen eingesetzt.
Der Wanderweg wird für die gesamte Bauzeit über den Wasserhausweg, die Entenweidstrasse und die Melchior Berri-Strasse umgeleitet. Entlang der Birs wird der Wanderweg zwischen Rüttihardstrasse und dem Wehr für den Baustellenverkehr genutzt und entsprechend ausgebaut. Nach Abschluss des Projekts wird der Wanderweg wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt.
Kraftwerk Neuewelt
Im Münchenstein betreibt IWB seit 1998 das Kraftwerk Neuewelt. Augenfälliger als das Kraftwerk selber ist das Wehr – die stufenförmige Konstruktion quer über die Birs. An der Stelle wurde bereits seit Mitte des
17. Jahrhunderts ein Vorgänger-Wehr gebaut. Es wurde für die Verlängerung des St. Albanteichs errichtet. Das aktuelle Wehr stammt aus dem Jahr 1884. Nun steht eine Gesamtsanierung an. Gleichzeitig erhält das Kraftwerk eine neue und bessere Fischtreppe. Das Kraftwerk Neuewelt ist das unterste Kraftwerk vor der Mündung der Birs in den Rhein. Somit hat es eine Schlüsselrolle in der ökologischen Anbindung der Birs an den Rhein. Alle Fische, die vom Rhein in die Birs und wieder zurückschwimmen, passieren das Kraftwerk. In Zukunft soll ihnen das viel besser gelingen als dies heute der Fall ist.
Daten zum Kraftwerk Neuewelt
- Betreiberin: IWB
- Inbetriebnahme: 1998
- Installierte Leistung: 1200 Kilowatt
- Durchschnittliche Jahresproduktion Strom: 3.5 Millionen Kilowattstunden (ca. 850 Haushalte)
- Zertifizierung: naturemade star
Daten zur Sanierung
- Dauer: November 2021 bis Mitte 2024
- Gesamtkosten: 17.5 Millionen Franken
- Kosten Fischgängigkeit (finanziert durch Bundesamt für Umwelt BAFU): 14.2 Millionen Franken
- Kosten Wehrsanierung (finanziert durch Tiefbauamt): 3.3 Millionen Franken