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Vision Stadtdych

Dereinst könnte der «Stadtdych» das historischen Kleinbasler Teichsystems wiederbeleben. Als zusätzlicher Bestandteil der städtischen Infrastruktur kann er kühlen und bewässern. Beginnend beim Riehenteich könnte er in Zukunft wieder einen oberirdischen Weg durch die Stadt finden.

Vision Stadtdych klingentalweglein
Vision Stadtdych beim Klingentalweglein. Visualisierung: Malheur&Fortuna GmbH.

Die Sommer werden wärmer. Das spüren wir insbesondere auch im Kleinbasel Dort sind viele Flächen versiegelt, Grünräume liegen vereinzelt und Schatten findet sich oftmals nur hinter Gebäudefassaden. Der Ruf nach Veränderung kommt von allen Seiten: mehr Grün, mehr Wasser – entsiegeln und beleben. Die Stossrichtung scheint klar. Und oft wird auf positive Beispiele verwiesen: in anderen Schweizer Städten, im Ausland.

Dabei hilft nicht nur ein Blick nicht in die Ferne, sondern auch einer in die Vergangenheit. Denn Wasser gehörte zum Kleinbasel. Nicht nur der Rhein, auch der Riehendych belebte Basel. Bevor die Modernisierung den Bach in den Untergrund verdrängte, floss das Teichsystem von der Wiese quer durch die heute am dichtesten besiedelten Quartiere. Da, wo heute Tram und Autos verkehren, da wo heute die Sonne niederbrennt, zogen Kanäle an Wasserrädern und Industriebauten vorbei. Eine Infrastruktur, die nicht zur Erholung oder Kühlung diente, sondern zur Energieproduktion.

Eine Vision für die Zukunft

Heute schlägt die Vision Stadtdych die Wiederbelebung des historischen Kleinbasler Teichsystems vor. Als zusätzlicher Bestandteil der städtischen Infrastruktur soll er kühlen und bewässern.

Den Ursprung findet der Stadtdych im Kraftwerk Riehenteich. In Zukunft könnte er Wohnquartiere und Strassenzüge durchziehen, Bahngleise unterqueren und Tramlinien folgen. Der Stadtdych kann mit Strassenräumen interagieren und neue Platzsituationen schaffen. Plätze vor Gebäuden werden zu grünen Inseln, Kreisel zu Teichen, Asphaltflächen geöffnet. An heissen Tagen wird das Wasser verdunsten und die Umgebung kühlen, bei Trockenheit fliesst es den Pflanzen zu. Zufluss kommt auch von den zahlreichen Brunnen. Anstatt das abfliessende Wasser in die Kanalisation zu leiten, könnte es sich in Zukunft in Rinnen sammeln und an der Oberfläche bleiben.

Vision Stadtdych Claraplatz
Vision Stadtdych am Beispiel beim Claraplatz. Visualisierung: Malheur&Fortuna GmbH.

Der Stadtdych ist eine Vision, die sich in den dichten, städtischen Raum integrieren möchte. Denn es scheint kein Platz vorhanden zu sein. Die Strassenräume sind bereits belegt. Es hat Tram- und Velospuren, Parkplätze und Fussgängerstreifen, Gebäudevorzonen und Cafés. Der Stadtdych soll Orte erlebbar machen, die bisher als Restflächen ungenutzt sind.

Der Stadtdych ist eine Vision von vielen. Er könnte sich so zeigen oder auch anders. Dort, wo sich in den nächsten Jahren etwas bewegt, kann er aktiviert werden. Wenn Strassen erneuert werden, wenn Areale entwickelt oder Zufahrten verlegt werden, kann der Stadtdych Lücken füllen. Langsam könnte er sich ausbreiten und durch das Kleinbasel fliessen: vom Kraftwerk Riehenteich bis in den Rhein.

 

Vision Stadtdych Kleinbasel

Der hier gezeigte Stadtdych ist nur eine Vision. Eine Vision von vielen. Entwickelt von IWB und Noël Picco und Lukas Stadelmann, Malheur&Fortuna GmbH.