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Klimadreh
Magazin

Menschen & Energie

Wenn plötzlich alle Argumente für Photovoltaik sprechen

Ein Einfamilienhaus aus der Vogelperspektive. Auf dem Flachdach befinden sich Solarpanels.
Fläche optimal ausgenutzt: Die Berigers haben auf Anraten von IWB ihre Dachfläche voll für die Solarenergie genutzt. (Foto: Stefan Bucher)

Das Ehepaar Beriger lebt in Lostorf und umgeben von Natürlichkeit. Das Kernkraftwerk ist nicht weit – und winkt nur noch als Bote aus der Vergangenheit. Die Energiewelt ist hier eine andere.

Der Kontrast könnte nicht grösser sein: Auf dem Hausdach von Jürg und Gaby Beriger in Lostorf blickt eine Photovoltaikanlage mit 42 Solarpanels in den Himmel; wenige Kilometer entfernt, noch in Sichtweite, raucht der Schlot des Kernkraftwerks Gösgen. Hier die neue, dort die alte Energiewelt. Jürg Beriger und seine Frau haben ihr Haus 2003 gebaut, nach Minergie-Standard. «Energetisches Bauen war uns von Anfang an wichtig», sagt er. Naturverbunden ist das Paar. Keinen Millimeterrasen, sondern Magerwiesen und Bienenhotels findet man auf ihrem Grundstück. Auch mit einer Photovoltaikanlage haben sie von Anfang an geliebäugelt, nur sei die Zeit lange noch nicht reif gewesen.

Nach kurzer Zeit produziert die Solaranlage Strom

Im Herbst 2018 schliesslich war die Zeit reif. «Ich wusste, dass sich viel getan hatte bei der Photovoltaik», sagt Jürg Beriger. Selbst verbrauchen, nicht bloss einspeisen, ist endlich Realität. Er habe im Internet Anbieter verglichen und eine Anfrage an IWB geschickt. Dann ging alles schnell. «Am nächsten Tag hatte ich eine Antwort.» Abklärungen wurden getroffen, Offerten eingeholt, der Bau der Anlage für den März 2019 geplant. Nach wenigen Wochen bereits hatten Berigers Strom vom eigenen Dach.

Hoher Eigenverbrauch dank Heimspeicher

«Wir hätten nicht geglaubt, dass wir ein richtiges kleines Kraftwerk haben würden», meint Jürg Beriger. Auf Empfehlung von IWB habe er gleich die gesamte verfügbare Dachfläche für die Stromproduktion genutzt, um den Ertrag zu steigern. Zusätzlich ist ein Heimspeicher installiert, um den Eigenverbrauch noch zu erhöhen. «Möglichst grosse Unabhängigkeit war unser Ziel», erklärt er. Immer wieder konsultiert er die Monitoring-App seiner Anlage, um zu prüfen, wie viel Strom er produziert.

Wärmepumpe und bald E-Auto

Und er hat Anpassungen vorgenommen, ebenfalls als Folge der Beratung durch IWB. «Mir war nicht bewusst, wie hoch unser Stromverbrauch ist.» Gleichzeitig mit der Photovoltaikanlage hat er deshalb einen Wärmepumpenboiler installieren lassen, der den alten Elektroboiler ersetzt. Und dabei soll es nicht bleiben. «Das Elektroauto und die Wallbox sind bereits bestellt.» Der Allgemeinmediziner, der im Dorf praktiziert, geht auch diesen Schritt aus Überzeugung. «Jetzt ist der richtige Moment, um umzusteigen.»

Blick über Hügel auf den Kühlturm eines Kernkraftwerks. Im Vorderrund sieht man einige Solarpanels.
Alte und neue Welt: Vom Haus der Berigers blickt man direkt aufs Kernkraftwerk Gösgen.

Kraft der Natur

Umgestiegen in die neue Energiewelt ist Jürg Beriger längst, auch wenn er mit dem Kernkraftwerk in Sichtnähe keine Feindseligkeit verbindet. Als gebürtiger Aarauer habe es ihn lange begleitet, sagt er. «Und ich brauche es ja noch – als Wetterfahne!» Jürg Beriger lacht und erklärt: Er sei passionierter Velofahrer. Und die Rauchfahne über dem Kühlturm verrate ihm jeweils, ob er bei seinen Touren mit Gegen- oder Rückenwind zu rechnen habe. Sodass er auch, wenn er von zuhause weg ist, von der Kraft der Natur profitieren kann.