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Klimadreh
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Menschen & Energie

Unter Bekannten: wie Photovoltaik plötzlich überzeugt

Eine Frau steht neben einer Waschmaschine, ein Mann sitzt darauf.
Mit angepasstem Verhalten den Eigenverbrauch optimieren: Regula und Martin Schmidt hat ihre Solaranlage zum Nachdenken gebracht. (Foto: Timo Orubolo)

Regula und Martin Schmidt wohnen an der Basler Socinstrasse in einem Haus mit Photovoltaikanlage. An deren Anfang stand ein Gespräch unter Bekannten. Am Ende: Nachdenken und geweckte Neugier.

Frau Schmidt, Sie und Ihr Mann besitzen neu eine Photovoltaikanlage. Wie ist es dazu gekommen?

Über eine Empfehlung. Eine Freundin hatte erst kürzlich ebenfalls eine Photovoltaikanlage installieren lassen und uns von den Möglichkeiten vorgeschwärmt. Nachdem wir das Haus von den Grosseltern meines Mannes übernommen und kurz darauf das Dachgeschoss als Mieterwohnung ausgebaut hatten, überlegten wir auch, etwas mit erneuerbaren Energien zu machen, aber damals erschien es uns zu teuer. Doch das ist heute nicht mehr so, wie wir dank unserer Freundin aus erster Hand wissen.

Und dann haben sie direkt die Anlage installieren lassen?

Sozusagen. Wir haben noch einmal drüber geschlafen und dann bei IWB eine Beratung vereinbart. Dann ging alles ganz schnell; das Dach war durch den Wohnungsausbau ja schon saniert, sodass die Anlage im Winter gebaut werden konnte.

Haben Sie sich mit der Anlagentechnik und den verschiedenen Offerten auseinandergesetzt?

Ehrlich gesagt, gar nicht. Mein Mann und ich sind frisch pensioniert und waren vorher in der Pflege tätig, hatten also einen zeitintensiven Beruf und dort wenig Berührungspunkte mit der Materie. Deshalb waren wir froh, dass uns IWB sehr laienverständlich beraten hat, ohne mit Fachvokabular um sich zu werfen. Auch unsere Rückfragen wurden immer schnell und verständlich beantwortet.

Ein Reihenhaus aus der Vogelperspektive. Auf dem Vordach und auf dem Ziegeldach wurde eine Solaranlage installiert.
Nachhaltig: Die Schmidts haben auf dem Dach ihres Hauses in Basel eine Photovoltaikanlage installiert.

Sie haben eine Dachwohnung erwähnt. Gibt es Mieterinnen und Mieter, mit denen Sie den Strom vom Dach gemeinsam verbrauchen?

Wir haben eine langjährige Mieterin, ja. Diese bezieht aber direkt Strom vom IWB-Netz, da ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch uns mit nur zwei Parteien zu umständlich war. Doch wir teilen, wo es einfach geht: Die Waschmaschine, die wir gemeinsam nutzen, bezieht Strom vom Dach. Abgesehen davon produzieren wir viel mehr, als wir verbrauchen. Diesen Strom speisen wir ins IWB-Netz. Eine Wärmepumpe zu installieren, um den Eigenverbrauch zu optimieren, würde aus Sicht der Nachhaltigkeit nichts bringen, da wir bereits ans Basler Fernwärmenetz angeschlossen sind.

Nun beziehen Sie seit einem guten halben Jahr Strom vom Dach. Hat sich für Sie etwas verändert?

Ja, das hat es in verschiedener Hinsicht. Das Thema Nachhaltigkeit hat meinen Mann und mich schon länger beschäftigt, selbst wenn wir in dieser Hinsicht nicht dogmatisch sind. Doch seit wir unsere Photovoltaikanlage haben, achten wir noch etwas mehr auf unser Konsumverhalten. Brauchen wir dieses Produkt wirklich? Können wir Waren kaufen, die in der Nähe produziert wurden? Solche Fragen stellen wir uns. Und tatsächlich machen wir uns einen «Sport» daraus, die Waschmaschine und den Geschirrspüler vorwiegend dann laufen zulassen, wenn genügend Sonnenenergie produziert wird.

Die Produktionswerte Ihrer Photovoltaikanlage interessieren Sie nicht?

Doch. Natürlich schaue ich ab und zu auf die Überwachungs-App. Auch wenn ich die Kilowattstunden nicht zähle, finde ich es spannend zu beobachten, wie viel Strom wir gerade produzieren und verbrauchen. Da ist eine kindliche Neugier geweckt worden; das ist doch auch etwas Schönes (lacht).